Diese Allüren hat das neue eHealth Kartenterminal
1. Rigide
Das eHealth Kartenterminal wird bei der Inbetriebnahme genau einem oder zwei Arbeitsplätzen zugeordnet und dafür eingerichtet. Ein einfaches Umstecken ist nicht mehr möglich. Wählen Sie den Standort eines jeden Kartenlesegeräts also mit Bedacht.
2. Empfindlich
Die neuen Kartenterminals sind nichts anderes als kleine Computer und daher empfindlich. Hitze, Wasser, Stöße, zu wenig Raum für Abwärme sind schädlich. Auch abruptes Trennen vom Netzwerk oder vom Strom führt zu Problemen. Genau wie Computer sollten die Geräte sorgsam heruntergefahren werden. Andernfalls kann es zum Defekt kommen und das Kartenlesegerät fährt nicht wieder hoch.
3. Paranoid
Zudem verarbeiten die eHealth Kartenterminals sensible Daten. Deshalb werden harte Stöße oder das Öffnen der Serviceklappe am Boden als Einbruchsversuche gewertet. Das führt automatisch zur Deaktivierung des Geräts als Schutzmaßnahme gegen unbefugte Zugriffe. Auch die Verletzung des Siegels, das bei der Installation aufgebracht wird, stellt bereits einen meldepflichtigen Kompromittierungsversuch dar. Versuchen Sie bei Problemen also nicht, sich im Innenleben des Kartenlesers nach vermeintlichen Ursachen umzusehen, und gehen Sie auch sonst sorgsam damit um.
Digitalisierung im Gesundheitswesen: bleiben Sie mit unserem Newsletter immer auf dem Laufenden!
4. Ungeduldig
Nutzer sollten sich nicht vom gelegentlichen Erscheinen der „Abbruch“-Anzeige im Display verunsichern lassen. Diese erscheint immer, wenn nach der Eingabeaufforderung oder nach dem Eingeben einzelner Ziffern vor der Bestätigung mehr als 30 Sekunden vergehen. Die PIN-Eingabe muss dann neu begonnen werden.
5. Widersprüchlich
Auf dem Display des eHealth Kartenterminals erscheinen bei der PIN-Eingabe mehr Eingabestellen, als die PIN selbst lang ist. Es sieht also so aus, als müssten noch weitere Stellen eingegeben werden. Das schürt Unsicherheiten, die wiederum häufig zu Zeitüberschreitungen bei der PIN-Eingabe führen. Lassen Sie sich also nicht beirren. Ihre PIN kann durchaus kürzer sein, als es den Anschein hat.
6. Verlockend
Im Praxisalltag kann es oft dazukommen, dass eine Karte eingelesen werden muss, man aber weder die passende PIN für das Kartenterminal parat hat noch der oder die PIN-Beauftragte verfügbar ist. Unter Zeitdruck, gerade wenn Patienten am Tresen warten und es um abrechnungsrelevante Buchungen geht, scheint eine Abkürzung verlockend: die PIN-Eingabe durch die Verwendung der PUK zu umgehen.
Vorsicht bei der Eingabe der PUK
Die PUK kann insgesamt nur zehn Mal verwendet werden – danach ist Schluss. Dann ist ein neue Praxiskarte (SMC-B) fällig – für rund 450 Euro zuzüglich der Lieferung per sicherer Lieferkette und Installation durch einen zertifizierten Dienstleister. Insgesamt belaufen sich die Kosten im hohen dreistelligen Bereich – und da sind Ausfallzeiten und Aufwände für die Organisation noch gar nicht eingerechnet. Nehmen Sie diese PUK-Abkürzung also nicht, sondern ermitteln Sie die PIN – auch wenn es kurzfristig länger dauern sollte.
Mit dem Kartenterminal-Knigge geht nichts schief im Umgang mit dem eHealth Kartenterminal
Wenn Sie diesen „Kartenlese-Knigge“ beherzigen, dann ist die neue Generation von Kartenterminals genauso zuverlässig wie die alten.